Welche kurzfristigen Maßnahmen müssen sofort umgesetzt werden, damit auch in Tegel eine menschenwürdige Unterbringung und Versorgung sowie Schutz vor Gewalt gewährleistet sind?

Ende März beschloss der Berliner Senat, die Nutzung der Massenunterkunft für Geflüchtete am ehemaligen Flughafen Tegel bis Ende 2025 zu verlängern und auch die Bettenanzahl deutlich zu erhöhen. Mehr als 7.000 Menschen sollen dann auf dem Gelände untergebracht sein. Das offenbart die klare politische Entscheidung des Senats, weiterhin auf solche Formen der Massenunterbringungen für Geflüchtete zu setzen.

Ursprünglich ist die Unterkunft in Tegel aus der Notwendigkeit der Fluchtbewegung aus der Ukraine entstanden und war nur als Registrierzentrum geplant. Doch daraus ist eine Unterkunft auf Dauer geworden, in der tausende Menschen auf engstem Raum über Monate zusammenleben, keine Privatsphäre haben und in der es immer wieder zu Gewalt und Übergriffigkeiten insbesondere gegenüber besonders vulnerablen Gruppen kommt. Mehrere Geflüchtetenhilfsorganisationen kritisieren die menschenrechtswidrigen Zustände und den erschwerten Zugang zum Gelände scharf.

Das Ziel muss sein, diese Unterkunft zügig wie irgend möglich abzubauen, da sie keine würdige Unterbringungsform darstellt. Zudem ist die Unterkunft abgeschirmt und schwer für Beratungsorganisationen erreichbar. Geflüchtete Menschen haben einen Anspruch auf ein sicheres, selbstbestimmtes und menschenwürdiges Wohnen. Ein Konzept hierfür ist unbedingt erforderlich, aber der Senat hat bisher nichts dazu vorgelegt und es ist auch nicht in Aussicht, dass er an einem solchen arbeitet. 
 
In unserem Fachgespräch möchten wir mit Vertreter:innen von Geflüchteten- und Beratungsorganisationen diskutieren, welche kurzfristigen Maßnahmen sofort umgesetzt werden müssen, damit auch in Tegel eine menschenwürdige Unterbringung und Versorgung sowie Schutz vor Gewalt gewährleistet sind.

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