Gericht stoppt vorerst Abriss des Jahn-Stadions – Zeit der Besinnung für Schwarz-Rot

Am 4.11.2024 hat das Verwaltungsgericht Berlin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung untersagt, die Haupttribüne des Jahn-Stadions zugunsten des geplanten Stadion-Neubaus weiter abzureißen. Als Grund wird der nicht ausreichende Artenschutz angeführt. Um die Bauarbeiten fortführen zu können, müssen ausreichend Brutplätze von Vögeln gesichert werden, sonst würde der geschützte Lebensraum im Zuge der Abrissarbeiten vernichtet werden. Der Abriss-Stopp gilt vorerst mindestens bis zum 28. Februar 2025.

Dazu erklärt Kristian Ronneburg, sportpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus:

„Mit der Entscheidung des Gerichts ist auch der vom Senat kommunizierte Zeitplan für die Umgestaltung des Jahn-Sportparks endgültig gekippt. Im 1. Quartal 2025 sollte bereits der Neubau der Arena beginnen. Dabei wies Stadtentwicklungssenator Gaebler noch in der Sitzung des Sportausschusses am 13. September 2024 alle Bedenken zum Artenschutz von sich. Die Entscheidung des Gerichts zeigt der Stadtentwicklungsverwaltung nun deutliche Grenzen auf. Dass Senator Gaebler sich über Verpflichtungen aus dem von seiner eigenen Verwaltung in Auftrag gegebenen Gutachten hinwegsetzen wollte, um mit der Brechstange das Jahn-Stadion abzureißen und in Zeiten knapper Kassen Fakten zu schaffen, ist ein politischer Skandal.

Gleichermaßen hat das Gericht der schwarz-roten Koalition damit Bedenkzeit beschert, um sich selbst zu hinterfragen, ob die Entscheidung zum Abriss des Stadions tatsächlich die richtige war. Die Machbarkeit eines inklusionsgerechten Umbaus des Stadions anstelle von Abriss und Neubau muss ernsthaft und ergebnisoffen geprüft werden. Wir fordern: Sanierung des Stadions vor Neubau und ein Inklusionsstadion für alle mit Vorrang für Schulsport, lokalen Vereinssport für Kinder und Jugendliche sowie unorganisierten Freizeitsport auf den Freiflächen.“