Bücher unvergessen – nicht nur heute

Wolfgang Brauer erklärt zum Welttag des Buches

Der kulturpolitische Sprecher Wolfgang Brauer erklärt zum Welttag des Buches:

Der Todestag von Shakespeare und Cervantes am 23. April ist auch in Deutschland zum Lesetag mit vielfältigen Veranstaltungen, insbesondere für junge Leserinnen und Leser, geworden. An diesem Tag wollen wir auch daran denken, dass Bücher nicht immer, nicht überall und nicht für alle frei zugänglich sind. Ich möchte deshalb auf ein weiteres denkwürdiges Datum verweisen, den 10. Mai.

In diesem Jahr jährt sich zum 75. Mal die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933. Wie jedes Jahr treffen sich deshalb Bücherfreunde auf dem Bebelplatz, um aus Büchern zu lesen, die die Nazis vernichten wollten. »Verbrannt Verboten Verbannt« – viele bekannte und weniger bekannte Namen von Autorinnen und Autoren finden sich auf der Liste, die an diesem Tag an Passanten im Umfeld des heutigen Bebelplatzes verteilt werden. Beim »Lesen gegen das Vergessen« geht es darum, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Namen der Verfolgten und Ermordeten, der ins Exil getriebenen oder zum Schweigen Gezwungenen und ihre Werke zu richten. Viele hundert Menschen haben sich bisher daran beteiligt, haben in ihren Bücherschränken gesucht und Gedichte oder kurze Textpassagen aus den Büchern gelesen.

Seit drei Jahren beteiligen sich Schülerinnen und Schüler mit eigenen Projekten am »Lesen gegen das Vergessen«. Sie bestreiten den Hauptpart der diesjährigen Aktion am 9. Mai. Elfriede Brüning, eine Zeitzeugin der Bücherverbrennung, eröffnet die Veranstaltung um 10 Uhr. Gemeinsam mit ihr rufen wir dazu auf, dass viele Berliner Schulen sich die Aktion zu eigen machen und ihre Projekte vorstellen. Wir rufen alle Berlinerinnen und Berliner und ihre Gäste auf, sich am 9. Mai beim »Lesen gegen das Vergessen« einzubringen.

Informationen über bundesweite Aktivitäten finden sich unter

Kontakt