Her mit der feministischen Arbeitsmarktpolitik!

Um das Einkommen zu erzielen, das Männer bereits zum Vorjahresende hatten, müssen Frauen bis zum sogenannten Equal-Pay Day des Folgejahres arbeiten. Bis zum 6. März müssen Frauen statistisch betrachtet über das alte Jahr hinaus arbeiten, um auf denselben Lohn zu kommen wie ihre männlichen Kollegen. Der Equal-Pay Day ruft dazu auf, endlich gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit zu entrichten. Er weist auf die klaffende Lücke in der Lohnverteilung, den Gender-Pay-Gap, hin, und damit auf die Ungerechtigkeit, die in unserer scheinbar so modernen Gesellschaft immer noch an der Tagesordnung ist und die nicht selten dazu führt, dass Altersarmut ein weibliches Gesicht hat.

 

Dazu sagt Ines Schmidt,frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke:

 

„Nach wie vor entscheidet das bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht über die Berufswahl, Karriere und Gehalt. Das ist völlig inakzeptabel. Der Gehaltsunterschied zwischen Männer und Frauen liegt seit Jahren unverändert bei 18 Prozent. Unfassbar, aber Deutschland liegt damit im europäischen Vergleich weit hinter anderen Ländern. Der europäische Durchschnitt liegt bei 12,7 Prozent. In Luxemburg gibt es überhaupt keinen Unterschied mehr.

Hilfreich ist es da nicht, dass Deutschland einen sehr großen Niedriglohnsektor hat, indem vor allem Frauen in Mini- und Teilzeitjobs arbeiten. Altersarmut ist die Konsequenz für sehr viele Frauen in diesem so reichen Land.

Dagegen helfen auch keine Scheingesetze, wie das Entgelttransparenzgesetz, welches laut Hans-Böckler-Stiftung den Arbeitnehmerinnen weder bekannt ist, noch durch sie angewendet wird.

Was wirklich hilft, ist die Ausweitung und Einhaltung von Tarifverträgen sowie ein auskömmlicher Mindestlohn, der vor Armut schützt. Auch ein Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit- in die Vollzeitbeschäftigung wäre dringend geboten. Hier sollte die Bundesregierung vorangehen und endlich feministische Arbeitsmarktpolitik durch Gesetze durchsetzen!“