Pflegecampus Wenckebach endlich starten, Pflegekatastrophe entgegenwirken

Die Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus besuchte heute das Vivantes-Klinikum Wenckebach und informierte sich über den Stand der Planungen für diesen Standort. Geplant wurde bisher, die Konzentration der zurzeit drei angemieteten Standorte des Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe (BBG) am Standort Wenckebach zu konzentrieren, die Ausbildungszahlen zu verdoppeln und mit Angeboten der wohnortnahen ambulanten Gesundheitsversorgung und Pflege zu ergänzen.
Vivantes beziffert das Investitionsvolumen auf etwa 340 Millionen Euro in zehn Jahren. Die Koalition hat lediglich 10 Mio. bei SIWA eingestellt. In der Investitionsplanung ist das Projekt bisher nicht berücksichtigt.

Hierzu erklärt Tobias Schulze, gesundheitspolitischer Sprecher:

„Wir wollen das Projekt Wenckebach-Campus schnellstmöglich in die Planung und Umsetzung bringen. Ohne die schnelle Ausweitung der Ausbildungskapazitäten droht der Pflegekollaps in Berlin.

Deshalb werden wir im Rahmen der Haushaltsberatungen den Vorschlag unterbreiten, Vivantes das dafür notwendige zusätzliche Eigenkapital zu zuführen, damit es umgehend mit der Realisierung des Vorhabens beginnen kann. Hierfür kann Berlin Transaktionskredite aufnehmen, die nicht unter die Schuldenbremse fallen, da sie der Vermögensmehrung dienen.

Zur Umsetzung gehört auch, die in einer durch Vivantes erstellten Bedarfsanalyse die ambulanten Versorgungsangebote vor Ort umzusetzen – etwa im Bereich der Geriatrie und der Notfallmedizin. Wenn ein Krankenhaus wie das Wenckebach verlagert wird, muss eine wohnortnahe Versorgung gesichert werden!“