Staatsoper: Sanierungsdebatte muss von einer Konzeptdebatte begleitet sein

Vorstellung des Siegerentwurfs zur Umgestaltung der Staatsoper

Anlässlich der Vorstellung des Siegerentwurfs zur Umgestaltung der Staatsoper erklärt der stadtentwicklungspolitische Sprecher Dr. Thomas Flierl:

Was Akustik und Sicht betrifft hat der Siegerentwurf von Klaus Rothe einen interessanten, ästhetisch überzeugenden und nun ernsthaft zu diskutierenden Vorschlag unterbreitet. Nur hat er dabei das andere Kriterium der Auslobung, den Erhalt des Baudenkmals, missachtet.

Eine ähnlich ernsthafte Prüfung, welche Verbesserungen im Rahmen der Architektur von Richard Paulick möglich sind und worin gegebenenfalls die dann noch verbleibenden Nutzungseinschränkungen liegen würden, hat es bislang nicht gegeben.

Der Sanierungsdebatte muss die Konzept- und Profilierungsdebatte vorausgehen. Brauchen wir in Berlin tatsächlich eine 2. Deutsche Oper oder eine 2. Philharmonie? Kann man Personalentscheidungen durch Bauentscheidungen korrigieren? Macht nicht gerade die Verschiedenheit der Opernarchitektur in Berlin unseren baukulturellen Reichtum aus: der historische Saal der Komischen Oper mit modernem Foyer, die klassische Nachkriegsmoderne der Deutschen Oper und der historisierende Saal im Knobelsdorff-Bau der Staatsoper? Muss, am Pariser Modell gesprochen, die Garnier-Oper tatsächlich zur Bastille-Oper werden?

Die Verantwortlichen haben bereits die Staatsoper der Staatskapelle untergeordnet, jetzt sollte nicht auch noch der Saal der Staatsoper leichtfertig geopfert werden.

Ich halte es für notwendig, dass die Optimierung von Akustik und Sicht der Paulick-Fassung in einem zweiten Wettbewerbsverfahren nochmals untersucht wird. Erst dann sollte man abwägen zwischen Roth und einer ernsthaft untersuchten optimierten Bestandsfassung.

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