TVO auf Straße, Schiene und Radweg! Senat verpasst Chance Schienen-TVO als Regio-S-Bahn zu planen

Ziel von Rot-Grün-Rot war es, die seit langem geplante Tangentialverbindung Ost (TVO) nicht nur auf der Straße, sondern auch mit einem begleitenden Radweg und einer Schienenverbindung zu planen. Aus diesem Grund haben die drei Parteien in der vergangenen Legislaturperiode auch eine Trassierungsstudie auf den Weg gebracht, um den Systementscheid für die Schiene vorzubereiten. CDU-Verkehrssenatorin Schreiner hat im Ergebnis der Studie nun verkündet, dass die Schienen-TVO als S-Bahn-Variante geplant werden soll. Außerdem beteuert sie, dass die sich im Planfeststellungsverfahren befindende Straßen-TVO die Schiene nicht tangieren werde.

Dazu erklärt Kristian Ronneburg, Sprecher für Mobilität der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus:

„Dass die Straßen-TVO die Schienen-TVO nicht tangiere, stimmt nicht. Senatorin Schreiner hat selbst mitgeteilt, dass für den Bau der Straßen-TVO Fernbahngleise verlegt werden müssen. Zudem wird der bisher für weitere Gleise freigehaltenen Korridor nun für die Straßen-TVO genutzt werden, was die zu realisierende Schienenverbindung schwieriger und somit teurer macht. Ob diese im Ergebnis noch wirtschaftlich sein wird, wird sich erst beweisen müssen.

Im angelaufenen Planfeststellungsverfahren müssen nun alle Fragen bezüglich der Wechselwirkungen zwischen Straße und Schiene geklärt und ausgeräumt werden. In keinem Fall darf es dazu kommen, dass die Straße die Schiene verhindert.

Mit der Entscheidung für die S-Bahn verpasst der Senat zudem die Chance die Schienen-TVO als zukunftsweisende Regio-S-Bahn zu planen. Als eine „Express-S-Bahn“ auf den mit Oberleitung und Wechselstrom elektrifizierten Strecken könnte die Schienen-TVO die vorhandenen Gleise, Bahnsteige, Signaltechnik und Energieversorgung mitnutzen. Eine Realisierung dieser Variante wäre vermutlich nicht nur kostengünstiger, sondern schneller zu realisieren.“