Abermalige Erhöhung des Preises für das Sozialticket ist weder christlich noch sozial!

Sozialsenatorin Kiziltepe hat angekündigt, dass die Koalition aus CDU und SPD den Preis für das Sozialticket abermals erhöhen wird. Nachdem der Preis für das Ticket erst am 1. April 2025 von 9 auf 19 Euro erhöht wurde, soll er mit Beschlussfassung des neuen Doppelhaushalts 2026/27 zum 1. Januar 2026 sogar auf 27,50 Euro steigen. 

Dazu erklären die Sprecherin für Soziales, Katina Schubert und der Sprecher für Mobilität der Linksfraktion Kristian Ronneburg:

„Es ist ein sozialpolitischer Skandal, dass ausgerechnet die Menschen in Berlin, die einen Anspruch auf ein Sozialticket haben, nun unter einem schwarz-roten Senat einen dreimal so teuren Preis zahlen müssen. Diese Preiserhöhung ist weder christlich noch sozial.

Der schwarz-rote Senat befördert damit die soziale Spaltung in Berlin und verhält sich ignorant. Besonders hart trifft diese Entscheidung jene, die durch steigende Mieten, Inflation und eine wachsende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt ohnehin schon am stärksten unter Druck geraten sind – Menschen mit geringen Einkommen, Alleinerziehende, Erwerbslose oder Rentnerinnen und Rentner mit kleiner Rente. 

Andere Kommunen und Verkehrsverbünde haben längst Sozialtarife für das Deutschlandticket eingeführt, allen voran Hamburg. Doch leider ist dieser Senat verkehrs- und sozialpolitisch ein Totalausfall.“

Hintergrund:
Sozialsenatorin Kiziltepe behauptet öffentlich, dass der Senat mit der Preiserhöhung auf den Ausgangswert vor der Corona-Pandemie zurückgehe. Die Senatorin stellt die Behauptung auf: „Als die frühere Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) das Sozialticket eingeführt hätte, kostete es 27,50 Euro.“

Richtig ist: 2004 wurde das Sozialticket nach Kürzungen durch den Senat von der BVG gestrichen. 2005 wurde es wieder eingeführt und war im Einzelplan 13 der Wirtschaftsverwaltung unter Senator Harald Wolf (PDS) etatisiert. 2016 vereinbarte der rot-rot-grüne Senat die Absenkung von 36 Euro auf 27,50 Euro. 2022 wechselte das Sozialticket in den Einzelplan der Senatsverwaltung Integration, Arbeit, Soziales unter Senatorin Katja Kipping (Die Linke) und wurde im Zuge der Einführung des 29-Euro-Tickets Berlin-AB auf 9 Euro abgesenkt.