Gute Arbeit in den Berliner Bibliotheken

Am 2. Juli 2018 fand auf Einladung von Regina Kittler, kultur- und bildungspolitische Sprecherin, die zweite Veranstaltung der Linksfraktion zur Zukunft der Berliner Bibliotheken statt (Einladung herunterladen).  Dieses Mal standen die Arbeitsbedingungen im Mittelpunkt, ein Thema, das den Beschäftigten und den Bibliotheksleiter*innen auf den Nägeln brennt.

Mit den sich verändernden Ansprüchen an Bibliotheken sind die Aufgaben der Beschäftigten gewachsen, sie sind vielseitiger und anspruchsvoller geworden. Zu berücksichtigen ist auch, dass die Sparhaushalte vieler auseinanderfolgender Jahre in den Bibliotheken einen drastischen Personalabbau zur Folge hatten. Arbeitsverdichtung und Mehrbelastung sind das Ergebnis. Zudem wirken noch immer Unterschiede von Ost und West bei Personalausstattung, Qualifikationsniveau und Vergütung nach.

Wie es konkret um die personelle Ausstattung der öffentlichen Bibliotheken in den Bezirken bestellt ist, kann der Antwort des Senats auf eine Schriftliche Anfrage (pdf) von Regina Kittler entnommen werden. In den Bezirksbibliotheken gilt der Tarifvertrag der Länder mit seinen Eingruppierungen im Bibliothekenbereich. Vor welchen Herausforderungen die Bibliotheken in der nahen Zukunft stehen und wie es um die konkreten Arbeitsanforderungen und Arbeitsbedingungen bestellt ist, wurde von den eingeladenen Sachkundigen in klaren Worten und auf die wesentlichen Punkte konzentriert vorgetragen.

In der sich anschließenden Diskussion wurde ganz besonders hervorgehoben, dass die Berliner Bibliotheken mit ihren Beschäftigten schon längst auf dem Weg in die Zukunft sind, dass es aber an verbindlichen Rahmenbedingungen, finanziellen und technischen Voraussetzungen und vielfach auch an Wertschätzung für die Arbeit in den Bibliotheken fehle.

Für Regina Kittler ist klar, welchen Stellenwert Bibliotheken für das Gemeinwesen haben und dass zugleich mit den zu verbessernden Rahmenbedingungen auch die Vergütungsfrage angegangen werden muss. Natürlich braucht Berlin den neuen ZLB-Bau, natürlich werden mehr Bibliotheksflächen für Arbeitsplätze und Kommunikation gebraucht, natürlich müssen technische Infrastruktur und Medienausstattung (digital und analog) auf neuestem Stand sein – aber es geht auch nicht ohne eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Die anspruchsvolle Arbeit, die in den Bibliotheken geleistet werden, muss adäquat bezahlt werden. Dazu sollten alle schon bestehenden Möglichkeiten in den Bezirken genutzt werden. Und das Land Berlin muss sich in der Tarifgemeinschaft der Länder dafür stark machen, dass die Vergütungsregelungen geändert werden.