Neue Studie zeigt: Vergesellschaftung senkt die Mieten

Niklas Schenker

Eine heute veröffentlichte Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung belegt, dass eine Vergesellschaftung privater Immobilienkonzerne zu deutlichen Verbesserungen der sozialen Wohnraumversorgung führt. Die Autoren errechnen, dass die Mieten in den vergesellschafteten Beständen im Durchschnitt um 16 Prozent gesenkt werden könnten, wenn sie so bewirtschaftet würden, wie in den sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen.

Bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen werden jährlich 63 Prozent der wiedervermieteten Wohnungen an WBS-Berechtigte vergeben. Würde dieser Effekt auf die vergesellschafteten Wohnungsbestände übertragen, kämen jedes Jahr mindestens 7.000 neue WBS-Wohnungen auf den Markt. Bisher gebaut werden jährlich nur etwa 2.000 Sozialwohnungen
Außerdem verdeutlicht die Untersuchung, dass die Vergesellschaftung der sozialen Entmischung entgegenwirkt.

Dazu erklärt der Sprecher für Mieten und Wohnen der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Niklas Schenker:

“Die Studie zeigt: die Vergesellschaftung privater Immobilienkonzerne ist das wirksamste Mittel gegen Mietpreiseskalation und Wohnungsnot. Ich empfehle der Immobilienlobby, Opposition und Teilen der SPD diese Studie gründlich zu lesen. Sie weist eindrücklich nach, dass die Vergesellschaftung im Gegensatz zu losen Absichtserklärungen deutlich positive Effekte auf die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum hätte.

Zum Geschäftsmodell insbesondere von börsennotierten Immobilienkonzernen wie Vonovia gehört es, die Mieten zu erhöhen, um eine möglichst hohe Dividende auszahlen zu können und dadurch den eigenen Aktienkurs und den Wert des eigenen Unternehmens zu steigern. Wird dieses Geschäftsmodell durch Vergesellschaftung durchbrochen, können Mieten gesenkt werden.

Den Mangel an bezahlbaren Wohnraum in Berlin werden wir nicht ausschließlich durch Wohnungsneubau beheben. Deshalb müssen wir den gemeinwohlorientierten Wohnungsbestand ausweiten, um mehr Wohnungen für Menschen mit geringen und mittleren Einkommen bezahlbar anbieten und nach sozialen Kriterien vergeben zu können.

In den nächsten Wochen werden wir ein Konzept vorstellen, wie der Volksentscheid nach der Berlin-Wahl Schritt für Schritt umgesetzt werden kann.”

Die Studie ist hier online abrufbar.

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