Aufklärung und Gegenwehr dringender denn je

In der Nacht zum 1. Februar jährt sich zum sechsten Mal der Brandanschlag auf Ferat Koçak und Heinz Ostermann. Wie alle anderen Fälle innerhalb der rechten Terrorserie, auch als "Neukölln-Komplex" bekannt, sind auch diese bis heute nicht aufgeklärt.

Hierzu erklärt der Sprecher für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, Ferat Koçak:

“Es ist nur schwer zu ertragen, dass sich das Berufungsverfahren gegen die Hauptverdächtigen immer weiter verzögert. Das wiederum erschwert die Herausgabe der Akten meines Falles für den parlamentarischen Untersuchungsausschuss, bei dem zahlreich Fehlverhalten der Sicherheitsbehörden bekannt geworden ist. Ich fordere die Akten freizugeben und endlich die Zusammenhänge zwischen den Fällen zu ziehen, anstatt weiterhin die Erzählung von rechten „Einzelfällen“ zu stärken.”

Claudia von Gélieu, selbst auch Betroffene der Anschlagsserie in Neukölln und aktiv bei “Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt” fügt hinzu:

“Die Anschlagsserie in Neukölln hat gezeigt, dass rechte Propaganda zu Gewalt führt und sich rechter Terror nicht nur gegen Migrant*innen, sondern gegen alle richtet. Zur Rettung der Demokratie gehört auch, das Versagen der Sicherheitsbehörden endlich aufzuklären. Ihre Verstrickungen in rechte Strukturen und Netzwerke muss Thema der Proteste werden.”

Der Vertreter der Linksfraktion im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss „Neukölln II“, Niklas Schrader, kündigt an:

“Immer wieder werden im Zusammenhang mit dem Neukölln-Komplex neue Missstände bei den Sicherheitsbehörden aufgedeckt. Zuletzt die fast 400 unbearbeiteten Fälle rechter Kriminalität beim Berliner LKA. Dass bei Opfern rechter Gewalt und antifaschistisch Engagierten kein Vertrauen mehr in die Behörden besteht, ist vollkommen nachvollziehbar. Wir werden im Untersuchungsausschuss weiter dafür kämpfen, dass die dringend nötige Aufarbeitung auch erfolgt.”