Skandal um nicht bearbeitete Straftaten bei der Polizei: Personelle Überschneidungen zu den Mordermittlungen im Fall Burak Bektaş

Entgegen erster Darstellungen im Innenausschuss gibt es in Bezug auf die nicht bearbeiteten rechten Straftaten beim Staatsschutz nun doch eine Verbindung zum Neukölln-Komplex. Laut Presseberichten wurde bestätigt, dass der Kommissariatsleiter, gegen den nun ermittelt wird, früher Mordermittler im Fall Burak Bektaş war.

Niklas Schrader, innenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Abgeordnetenhaus, dazu:

„Das ist unfassbar und ich fordere endlich eine vollständige Aufklärung durch die Innensenatorin. Es drängt sich der Verdacht auf, dass auch im Fall Bektaş, bei dem es Anzeichen für eine rechte Tatmotivation gab, nötige Ermittlungsschritte unterlassen wurden. Anstatt dass die Innensenatorin Parlament und Öffentlichkeit vollständig informiert, kommen die Fakten nun scheibchenweise ans Licht. Deutlicher kann man die Ignoranz gegenüber Betroffenen von rechter Gewalt nicht ausdrücken.“

Ferat Koçak, Sprecher für Antifaschismus und Betroffener der rechten Anschlagsserie in Neukölln:

„Für die Freunde und Angehörigen von Burak und auch für mich als Opfer rechter Gewalt, ist das ein erneuter Schlag ins Gesicht. Wir werden nicht ernst genommen, sondern landen auf Aktenbergen. Mein Vertrauen in die Ermittlungsbehörden ist auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. Auch dieser Vorgang muss im parlamentarischen Untersuchungsausschuss thematisiert werden. Außerdem fordere ich die Freigabe der fraglichen Akten.“